Ostern am ersten April !

01April2018

Ostersonntag stand vor der Tür. Tage vorher fingen wir an, palettenweise Eier zu kaufen und zu kochen. Da wir gerade nichts anderes zur Hand hatten, malten wir diese mit Wasserfarben an. Das hat auch erstaunlich gut geklappt und mit Filzstiften zeichneten wir dann Blumen, Wolken, Sonnen, Herzen, was auch immer den Kindern gefällt. Letztendlich hatten wir gut sechzig Eier, von denen zwar leider dank meiner unglaublichen Geschicklichkeit (nicht...;)) vier zerbrochen sind, aber es blieben immer noch genug für alle Bewohner.

 

Am Sonntag gingen wir dann erst einmal mit einigen Kindern in die Kirche nebenan, zwar mehr aus Begleitungsgründen als Motivation, aber der kamerunische Gottesdienst ist sehr kurzweilig. Es wurde gesungen, Kinder vom Kindergottesdienst, der vor dem eigentlichen Gottesdienst stattfindet, führten Theaterstücke auf und tanzten und zwischendurch wurde auch mal gepredigt. Gegen Mittag kamen wir dann nach Hause und es wurde erst einmal gemeinsam gegessen. Reis mit Erdnusssoße, den die Kinder, die nicht in der Kirche waren, vorbereitet hatten.

Anschließend hatten Flo und ich noch einiges zu tun. Zwar waren die Eier bemalt, aber wir hatten ein Tütenproblem und mussten Schokolade und Bonbons gleichmäßig aufteilen. Kurzerhand kamen wir auf die Idee, von jedem einen Pulli zu nehmen und da die Kleinigkeiten einzuwickeln, das war vor allem auch praktisch, weil so nun jeder seinen eigenen Pullover suchen konnte und nicht lesen können muss bzw. Zahlen erkennen. Alles fertig eingepackt, versammelten wir alle im großen Saal und schlossen alle Türen und Fenster. Während die Kinder mehr oder weniger geduldig warteten, schrieben wir drei Hinweise und versteckten einen großen Karton.

Als wir dann endlich die Türen öffneten, stürmten alle heraus, überliefen ziemlich gleich den ersten Hinweis und suchten sofort durcheinander los. Erst nach einigen Minuten wurden sie auf die Botschaft aufmerksam: Wir hatten eine Karte gezeichnet mit einem Kreuz, wo sie den nächsten Hinweis finden sollten. Also alle schnell dahin: Wir erklärten erst einen Weg und hatten einiges zu lachen, als sie dies dann wirklich versuchten, denn wir hatten im nächsten Satz sogar hinein geschrieben, dass wir das nicht ernst meinen und sie doch einfach selber suchen sollen. Und das Gerenne ging von vorne los. Irgendwann rief Mouhammed „une boîte, une boîte“ ( und darin fanden sie dann: nichts. Ein kleiner Zettel mit der Aufschrift „April, April“! Lautes Gelächter.

Nie hätte ich gedacht, dass das so gut klappen würde. Aber wir haben uns eindeutig revanchiert für alle anderen Scherze, die uns die Kinder gerne machen und sehr sehr viel zu lachen gehabt. Danach versteckten wir natürlich dann die richtigen „Nester“ und die Sucherei war auch wieder etwas langwieriger, als wir gedacht haben. Wir waren aber auch teilweise ein bisschen fies, wir haben Manche in die Bäume gehängt, andere halb eingegraben, Fazit: alle waren am Ende irgendwie doch zufrieden und glücklich.