Regenfolgen und Besuchsfreuden

15Juli2018

Was nach unserem Regentrip aufs Feld unabdingbar war: Ich wurde dann natürlich krank. Mir wurde gesagt, weil mein Immunsystem in dem nasskalten Regen Bahams nicht so reagiert, wie das der dort Wohnenden. Und alle hatten diese Heimfahrt vom Feld gesund und abgekühlt überstanden, nur ich hattte daraus eine Grippe gezogen. Da es aber unvermeidlich war, musste ich mich einfach schnellstmöglich auskurieren, um nicht zu viel Zeit zu verpassen, denn mittlerweile kam ich auch nicht mehr drum herum, die letzten Wochen zu zählen und zu planen. Ohne Programm sollte das einfach nicht mehr funktionieren.

Leider legte mich das Ganze eine gute Woche flach und ich kümmerte mich nach zwei Tagen im Bett liegen um den Haushalt und ums Kochen und kam so wieder ein bisschen meiner Mutterrolle gerecht. Das Feuermachen ärgert mich zwar immer noch oft genug, aber ich bekomm es inzwischen auch selber hin.

Die ganze Woche strich so relativ schnell herum. Sonntags, als die Anderen aus dem Centre auch frei hatten, hieß es, wir schauen uns Wasserfälle an. Bzw einen Wasserfall. Was so herausragend und groß ausgeschrieben wurde, entpuppte sich als kleiner Wasserfall von drei bis vier Metern. Besser als nichts und in Baham ist das abgesehen von Fovou (den Steinen) dann wirklich eine Attraktion. Trotzdem tat mir das bisschen frische Luft sehr gut und ich kam wieder in Bewegungsdrang mit dem Hintergedanken, von den letzten vier Wochen noch so gut es geht zu profitieren.

Ich fing an, die Eltern der Kinder anzurufen und hier und dort Termine zu setzen, Reisen einzuplanen und ein kleines persönliches Programm zu entwickeln. Zumindest für die nächste Woche. Länger im Voraus kann man hier eh kaum planen.

Dieses Wochenende machte ich noch einen Kurzbesuch bei Ulrich in Bafoussam, einem kleinen Jungen mit dem größten Herz überhaupt. Er ist eines der Kinder, die wir unterrichteten und mit dem wir somit auch sehr viel Zeit verbrachten. Trotz seiner Gleichgewichtsstörung und einem leichten mentalen Defizit ist er so liebenswert, dankbar für alles, das man für ihn macht und aufmerksam. Das ist mit seinen sieben Jahren eine echte Glanzleistung und als ich dort ankam, fing er vor Freude an zu hüpfen und umarmte mich erstmal ganz fest. Es tat gut, mal wieder die Kleinen um sich zu haben, die das ganze Jahr über da waren und der Tag verging unheimlich schnell. Als ich mich verabschieden sollte, wollte er mir gar nicht glauben und meinte ich soll nochmal wiederkommen. Ich würde gerne, aber vermutlich ist das zu viel vorgenommen.

Morgen geht es dann nach Yaoundé, zwei weitere Kinder besuchen und ein bisschen Zeit mit einem sehr guten Freund verbringen, der extra dorthin kommt.